Das
Spielfeld
Auf dem
Spielfeld findet das große Spiel statt, das Spiel des Lebens, das Spiel, an
dem alle Menschen dieser Welt teilnehmen. Bunt gemischt spielen sie mit- und
gegeneinander auf diesem Spielfeld.
Alle?
Nein,
nicht alle.
Da gibt
es noch die Zone am Spielfeldrand,
dort
stehen sie, die Randfiguren. Man kann sie nicht voneinander unterscheiden, sie
sind alle grau, eintönig grau. Manchmal wird eine solche Figur ins Spiel
geholt, und bekommt auch ein bisschen Farbe, aber nur blass, denn man soll sie
weiterhin von allen Anderen unterscheiden können.
Nur
kurze Zeit ist diese Figur im Spiel, nur so lange, wie sie gebraucht wird.
Man
weint sich bei ihr aus, nimmt sie als vertraute Person, man erzählt ihr auch
mal etwas Schönes, man benutzt sie, um andere Menschen kennenzulernen,
es gibt
vieles, wofür diese Randfiguren vorübergehend gebraucht werden.
Doch
dann haben sie irgendwann ausgedient, ausgedient, bevor sie ihre blasse Farbe
in eine kräftige Farbe umwandeln können, um im Spiel zu bleiben.
Sie
werden wieder zurück an den Spielfeldrand verbannt, wo sie wieder im
eintönigen Grau warten, bis sie gebraucht werden.
Ich
kenne eine dieser Randfiguren.
Ich
gehöre dazu, ich bin eine dieser Figuren, war es immer, und werde es auch
immer sein.
Eine
graue Figur am Rande des Spielfeldes, auf dem das Spiel des Lebens
stattfindet, ohne die Erlaubnis, für immer daran teilnehmen zu dürfen.
Und
wieder stehe ich am Rande, gerade wieder frisch abgestellt.......
Nur eine
graue Randfigur, zum Zuschauen verdammt........
Der Mohr
hat seine Schuldigkeit getan........
©
Gila Holler (Mai/Juni 2001)
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